[Aus: „Buddhismus Heute“, Nr. 54/2014] © Michael den Hoet / Buddhismus Heute
Meditieren ist gesund – diese Vermutung kursiert seit Längerem in der internationalen Forschung. Vor kurzem haben Wissenschaftler Hinweise darauf gefunden, dass Meditation möglicherweise sogar Gene positiv beeinflussen kann. Eine Gruppe von Biologen in Wisconsin (USA), Spanien und Frankreich führte Studien mit zwei Gruppen von Versuchspersonen durch: Die Angehörigen der einen Gruppe waren geübte Meditierende, die mehrere Stunden lang eine intensive Achtsamkeitspraxis ausführten, während die anderen Probanden sich mit ruhigen, nicht-meditativen Tätigkeiten beschäftigten.
„Nach acht Stunden der Aufmerksamkeitspraxis zeigten die Meditierenden eine Reihe von genetischen und molekularen Unterschieden einschließlich einem erhöhten Niveau der Gen- regelnden Mechanismen und einem reduzierten Niveau von entzündungsanfälligen Genen“ heißt es in einer Veröffentlichung in der Zeitschrift „Psychoneuroendocrinology“. Die körperlichen Abwehrkräfte waren – verglichen mit den Werten am Anfang des Tages – in der Gruppe der Meditierenden deutlich gestärkt.
Herabgesetzt dagegen war die Schmerzempfindlichkeit. „Höchst interessant ist, dass Änderungen in Genen beobachtet wurden, die die gegenwärtigen Ziele von antientzündlichen und schmerzstillenden Mitteln sind“, resümiert Perla Kaliman vom Institut für Biomedizinische Forschung in Barcelona, wo die molekularen Analysen durchgeführt worden waren. Die Autoren betonen, dass die Studie nicht darauf angelegt war, Ergebnisse von Langzeitmeditation zu untersuchen. In dieser Testreihe sei es um die kurzfristigen Effekte von Meditation gegangen.
Der Originalbericht ist im Internet nachzulesen unter www.news.wisc.edu/22370 (engl.)