[Aus: „Buddhismus Heute“, Nr. 46/2009] © Michael den Hoet / Buddhismus Heute
MÜNCHEN – Sie ist die teuerste Mannschaft in der Fußball-Bundesliga. Hier kann es passieren, dass auch internationale Stars für eine Weile die Ersatzbank drücken müssen: Die Rede ist natürlich vom FC Bayern München. Fans des Fußball-Rekordmeisters erwarten auch in der neuen Saison nichts Geringeres als den Titel des deutschen Meisters. Zu diesem Zweck engagierte der Rekordmeister zum Sommer 2008 Jürgen Klinsmann als Trainer. Er hatte bei der Fußball-WM 2006 das deutsche Nationalteam auf einen beachtlichen dritten Platz geführt.
Als im Juli im neu erbauten Trainingszentrum an der Säbener Straße die Vorbereitungen für die neue Saison begannen, staunten anwesende Besucher nicht schlecht. Auf dem Dach der als „Wohlfühl-Oase“ gefeierten neuen Vereinszentrale hatte der für unkonventionelle Ideen bekannte neue Coach vier weiße Buddhafiguren aufstellen lassen. Klinsmann dazu: „Wir werden ein Energiefeld aufbauen, dass den Spielern viel Spaß machen wird.“ Auch in den Innenräumen wurden mehrere buddhistische Statuen aufgestellt.
Vereinzelt beschwerten sich Christen und Politiker in Bayern beim Verein wegen vermuteter Bevorzugung einer anderen Religion durch die neuen Wellness-Accessoires. Als zu Beginn der Saison erwartete Siege ausblieben, erntete der „FC Buddha München“ viele ironische Bemerkungen von Fußball-Fans und der Sportpresse. Schließlich wurden die Buddhastatuen heimlich wieder vom Dach entfernt. Offenbar wollte die Vereinsführung nach dem holprigen Start einfach die Diskussion über Sinn und Unsinn von Buddha-Figuren im Trainingszentrum beenden. Eine offizielle Stellungnahme des FC Bayern gab es dazu nicht.